In
meinem letzten Blogbeitrag habe ich von meinem ersten Schulgespräch
geschrieben. Heute war Fortsetzung dieses Gespräches, allerdings in
etwas größerer Runde. Von Seiten der Schule waren anwesend Frau B.
(Leitung für I-Kinder, Nachteilsausgleich etc.), Frau H.
(Klassenlehrerin), Frau W. (zuständig für den sonderpädagogischen
Förderbedarf). Da der Termin sehr kurzfristig angesetzt war und es
auch „nur“ ein Beratungsgespräch werden sollte, habe ich zur
Unterstützung eine gute Freundin und gleichzeitig Ehefrau unseres
Therapeuten mitgenommen, die auch in der Praxis ihres Mannes arbeitet
und demzufolge sich mit der Materie auch auskennt. Allerdings ohne
die Schule von meiner Begleitung vorab in Kenntnis zu setzen.
Das
Gespräch ist relativ gut und positiv verlaufen. Zumindest nach
jetzigem Stand, habe ich ein gutes Bauchgefühl. Ein Gefühl, welches
ich in der Vergangenheit zum Thema Schule noch nicht kannte,
zumindest nicht an dieser weitergehenden Schule.
Nach
einer kurzen Vorstellung und Einleitung durch Frau B. kamen wir auch
schnell auf den Punkt. Dank meiner Begleitung, welche schnell das
Wort übernahm und sogleich erklärte, das unser Sohn B. im Grunde
genommen keinen sonderpädagogischen Förderbedarf benötigt und dies
auch anhand von Fallbeispielen dokumentierte, stimmte Frau B. zu und
merkte an, das sie dies unter den geschilderten Umständen ebenso
sieht.
Wir
wurden uns auch schnell einig, das ein Nachteilsausgleich aufgrund
der mündlichen Benotung dringend erforderlich ist und dies auch so
schnell als möglich erfolgen sollte. Ich hatte hierzu kurz erwähnt,
das B. bereits in einem Fach (Religion) eine 5 erhalten hat mit der
Bemerkung der Lehrerin, das er sich nicht am Unterricht beteiligen
würde und es wohl so ausschaut, als wenn die Fachlehrer immer noch
nicht darüber aufgeklärt wurden, das unser Sohn Autist sei. Die
Klassenlehrerin verneinte dies zwar auf Anfrage von Frau B., konnte
dies aber niemanden glaubhaft machen. Hier entschied Frau B. dann
auch ganz spontan (zu meiner Freude), das die Klassenlehrerin
umgehend, und zwar noch in der kommenden Woche eine
Fachlehrerkonferenz einberuft, damit sämtliche Fachlehrer, die B.
unterrichten, informiert werden.
Der
runde Tisch wird auch kurzfristig erfolgen, und zwar noch vor den
Winterferien. Frau B. bedankte sich hier auch sofort, das wir dafür
dann unseren Therapeuten und Herrn G. (Therapeut für
autismusspezifische Förderung) mit zum runden Tisch laden werden,
damit diese dann noch einmal genau schildern und erklären können,
warum es wichtig ist, auf jeden Autisten speziell einzugehen und
inwiefern die Schule dabei eine wichtige Rolle spielen muss.
Das
unser Sohn B. vom Schwimmunterricht befreit wird, war für alle
Anwesenden ohne Diskussion beschlossene Sache. So wurden Ideen
vorgebracht, in welcher Art und Weise dieser Schwimmunterricht
genutzt werden kann. Frau B. versucht dies nun mit den Kollegen zu
klären und eine für alle Seiten angenehme Lösung vorzutragen.
Im
Anschluss und während des einstündigen Gespräches wurden von
unserer Seite immer wieder Fallbeispiele zur Veranschaulichung und
zum besseren Verständnis vorgebracht und man sah immer wieder
erstaunte (aber auch verständliche) Gesichter.
Zum
Ende des Gespräches bat mich die Klassenlehrerin dann noch um
regelmäßigen Austausch per Email, damit ich ihr mitteilen kann,
wenn unser Sohn zuhause Probleme bzw. Vorfälle aus der Schule
schildert, damit Frau H. diese evtl. ändert, mindern oder richtig
stellen kann. Denn wie schnell es zu Missverständnissen in der
Kommunikation mit Autisten und Nts kommen kann, konnten wir aufgrund
eines guten aktuellen Beispieles ebenfalls belegen. So ist es mir am
Vortrag des Gespräches passiert, als ich von Frau B. Eine Email
erhalten habe mit der Uhrzeit des Termins. Ich habe mir die Uhrzeit
notiert und gut war es damit für mich. Kurze Zeit nach der
erhaltenen Email rief mich die besagte Lehrerin an, um mir
mitzuteilen, das sie mir eine Email geschickt hat mit der
Terminsbenachrichtigung. Ich teilte ihr mit, das ich von dem Termin
Kenntnis genommen habe. Daraufhin sagte sie leicht angesäuert am
Telefon, warum ich dann nicht auf die Email geantwortet hätte. Ich
sah in dieser Email nur eine Mitteilung, da stand nichts von einer
Bestätigung des Termines bzw. Rückantwort. Schließlich hatte ich
im ersten Gespräch erwähnt, das ich an diesem besagten Tag Zeit
hätte und nur noch auf die Uhrzeit warte. Nach dieser Erklärung
musste auch Frau B. lachen und entschuldigte sich gleichzeitig, das
sie nicht auf die richtige Satz- bzw. Fragestellung in der Email
geachtet hat. Dies wird sie sich für die Zukunft merken und nun auch
genau darauf achten, wie sie etwas formuliert :-)
Es
war, wie bereits erwähnt, ein sehr nettes, ruhiges und informatives
Gespräch, welches ich allerdings ohne Hilfe und Begleitung in dieser
Art und mit dem Ergebnis nicht erreicht hätte. An dieser Stelle noch
einmal vielen Dank A.
Ich
werde jetzt die nächsten Tage abwarten, ob die Klassenlehrerin mir
nun ihre Kontaktdaten zukommen lässt, damit ich sie auch immer auf
dem Laufenden halten kann, oder ob dies von ihrer Seite nur eine
Höflichkeitsfloskel war.
Ebenfalls
hoffe ich, das uns der Termin für den runden Tisch frühzeitig
bekannt gegeben wird, damit wir alles notwendige dafür in die Wege
leiten können.
Bin
aber gerade ganz positiv gestimmt und hoffe, das wir bald wesentlich
entspannter und unser Sohn sorgenfreier und mit mehr Freude zur
Schule gehen kann.
Der
Anfang ist hoffentlich getan….
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