…ist ja
leichter gesagt, als getan.
Als Kind
habe ich dies ja oft versucht, doch ich habe auch sehr schnell bemerkt, dass
ich nie über meinen Schatten springen kann. Auch konnte ich nicht schneller
sein, als mein Schatten (das schafft wohl auch nur Lucky Luke) J . Dennoch
habe ich dies oft versucht, meistens, wenn die Sonne so ungünstig stand und
mein Schattenbild immer vor mir ging. Das fand ich schon sehr nervig. Etwas
später habe ich dann mitbekommen, was es heißt, wenn jemand über seinen
Schatten springt und genau dies versuche ich jetzt gerade.
Meine
Schattensprünge sind gerade Aufgaben, die ich mir selber setze. Aufgaben, die
mir nicht leicht fallen, aber ich weiß, das ich sie schaffen kann/werde. Ich
schreibe mir gerade einige Aufgaben auf, die ich in gewissen Abständen immer
wiederholen möchte/will/muss, sobald ich mit dem Vorhaben einer Aufgabe
begonnen habe.
Einige
meiner Aufgaben bestehen darin, das ich nun regelmäßig (zur zeit einmal die
Woche) ein Telefonat führe. Ich telefoniere ja relativ häufig und lange, aber
ich werde immer angerufen, da mir das Telefonieren (wie bereits in einen
früheren Post geschrieben) Schwierigkeiten bereitet. Nun besteht die Aufgabe darin, dass ich
anrufen MUSS! Vor zwei Wochen habe ich damit angefangen. Ich habe mir erst
einmal relativ einfache Gesprächspartner ausgewählt. Einfach im Sinne von „eingeweihte“
Gesprächspartner. So wurde mein erstes „Anrufopfer“ meine Cousine. Nach dem
dritten Klingelzeichen wollte ich schon wieder auflegen, da ich eigentlich gar
keinen Grund hatte zum anrufen, es war ja für mich nur eine Übung, aber ich
hielt tapfer durch, bis sich am anderen Ende jemand meldete. Während ich das
Freizeichen hörte, machte ich mir schon wieder Gedanken, was ich sagen könnte, wenn
jetzt ihr Mann oder einer ihrer Söhne ans Telefon geht. Zum Glück war auch
gleich meine Cousine dran. Somit hatte ich meine erste Aufgabe erfüllt und
diese muss ich nun einmal wöchentlich wiederholen. Allerdings immer mit anderen
Gesprächspartnern. In dieser Woche habe ich sogar schon zwei Telefonate geführt,
für die ich wieder etwas Vorbereitungszeit benötigte, aber sie gehörten dennoch
zu meinem „Training“ mit dazu. Diese Aufgabe werde ich noch einige Zeit weiter
so laufen lassen und mal schauen, ob es mir eines Tages vielleicht einfacher
fällt, ein Telefonat zu führen oder ob es für immer eine für mich schwierige
Situation bleibt.
Meine
zweite Aufgabe ist es, alte „Freundschaften“ aufzufrischen. Ich hatte ja
während der vergangenen Jahre immer eine Freundin an meiner Seite. Mal war es
für eine lange Zeit meine Schulfreundin, dann eine sehr gute Arbeitskollegin. Aber
es war halt immer zeitlich begrenzt, wenn auch über einen sehr langen Zeitraum,
aber dennoch blieben diese Freundschaften irgendwann aus. Ich habe mir immer
Gedanken gemacht, was ich wohl falsch gemacht habe bzw. warum sie sich
plötzlich nicht mehr melden. Aber inzwischen weiß ich ja die Antwort. SIE
meldeten sich immer bei mir und irgendwann war es ihnen wahrscheinlich zu „blöd“,
da ich nie angerufen habe oder spontan bei ihnen vor der Tür stand. Ich habe in
all den Jahren nie eine Freundschaft wirklich gepflegt, obwohl mir diese
Freundschaften immer wichtig waren. Dies ist mir aber nie bewusst gewesen. Nun
habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, diese Kontakte wieder herzustellen. Wir
haben uns ja nie im Streit getrennt, sondern stillschweigend von einander
entfernt. Den Anfang werde ich mit meiner ehemaligen besten Schulfreundin
machen. Die ersten Kontakte sind bereits schriftlich geknüpft (dank Facebook) und wir wollen uns demnächst
auch einmal treffen. Ich werde bei diesem Treffen auch offen über meine
Schwierigkeiten sprechen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt, denn nun
kenne ich ja mein Problem und kann demzufolge auch offen darüber reden.
Diese
beiden Aufgaben werde ich nun bis Ende des Jahres zum Ziel haben und
hoffentlich positiv abschließen können. Es ist für mich ein großer
Schattensprung und vielleicht werde ich ja ein kleiner Lucky Luke und kann in
Zukunft schneller und häufiger „über meinen Schatten“ springen.
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